„The Halfmoon Files“ folgt den Stimmen kriegsgefangener Kolonialsoldaten aus dem Ersten Weltkrieg, die auf alten Schellackplatten in einem Archiv in Wünsdorf bei Berlin lagern. Ausgehend von den knisternden Phonographen-Aufnahmen begibt sich der Regisseur Philip Scheffner auf Spurensuche und fördert Bild- und Tondokumente zu Tage, die die Geister der Vergangenheit zum Leben erwecken und die Lücken der offiziellen Geschichtsschreibung offenlegen.

Das Seminar testet das Potential des Neusynchronisierens von Filmen für den Unterricht und die Gruppenarbeit. Die Teilnehmer erstellen dabei ihre eigenen so genannten Fandubs, indem sie Tonspuren aufnehmen und diese mit Hilfe einer Schnittsoftware auf vorhandenes Filmmaterial übertragen.

Ob Musical- Horror- oder Kunstfilm – Stimme und Sprache spielen auch im Kino eine bedeutende Rolle. An zwei Sommerabenden zeigt der HMKV besonders sehenswerte Beispiele: den kanadischen Horrorthriller Pontypool und die experimentelle Rockoper Tommy. Bei schönem Wetter finden die Filmabende unter freiem Himmel statt und wir grillen gemeinsam.

m Rahmen der Ausstellung HIS MASTER'S VOICE: Von Stimme und Sprache finden in der Dortmunder Pauluskirche zwei Performances des schwedischen Künstlers Erik Bünger statt: The Empire Never Ended, die Aufführung einer Partitur, die auf der Stimme eines in Zungen sprechenden Mannes basiert, und The Third Man, eine Reise durch die Welt der populären Musik.

Sie rufen bis zur Erschöpfung. Sie lösen sich von Urheber und Quelle. Sie stammen von Toten, die mit Lebenden im Duett singen. Der Mensch klingt wie eine Maschine, Barbie wie Ken, der Bordcomputer wie ein sanfter Freund. Stimmen, die von Künstlern inszeniert und imaginiert sind, machen nicht nur das Fremde im Vertrauten, das Monströse im Alltäglichen hörbar; sie stellen auch immer wieder die Frage: wer spricht da eigentlich?

Material gibt es genügend: Ob Youtube-Videos oder Radiomeldungen, alles kann gemixt werden. Ein Wochenende lang beschäftigen wir uns mit der Sprache der Medien. Was erzählen sie uns? Was wollen wir hören? Was wollen wir selbst erzählen?