Helen Anna Flanagan & Josefin Arnell: Blood Sisters

HMKV Video des Monats

Blood Sisters (2020) ist eine gemeinsame Videoarbeit der Künstlerinnen Josefin Arnell und Helen Anna Flanagan. Die studentische Stadt Groningen wurde als Ort genutzt, um die dortigen alten Studentenverbindungen zu untersuchen. Die Künstlerinnen fühlten sich besonders von den traditionellen Aufnahmeritualen angezogen und nutzten sie als lockeren Ausgangspunkt für eine fiktive Initiationszeremonie für vier ältere weibliche Personen. Bei diesen Ritualen werden neue Mitglieder oft zu herabwürdigen Handlungen gezwungen, die den Gruppenzusammenhalt und die kollektive Identität stärken sollen. Die Arbeit interessiert sich für diese Rituale und einer Reihe damit verbundener Themen, darunter die (in diesen Kreisen) als abstoßend empfundene Körperlichkeit des weiblichen Körpers, Konformität, sozialer Druck, Alter und Handlungsfähigkeit. Die Arbeit setzt sich spielerisch mit Macht, Demütigung und Hierarchien im Zusammenhang mit Angst im öffentlichen Raum auseinander und konzentriert sich auf Scham als Mittel zur Kontrolle und Manipulation von Verhalten. (Helen Anna Flanagan & Josefin Arnell)

Vorgeschlagen von Cornelius Ferber 

 

Helen Anna Flanagan

Helen Anna Flanagan (geb. 1988, Birmingham, Vereinigtes Königreich) war von 2019-20 Stipendiatin am HISK Hoger Instituut voor Schone Kunsten, Gent, und ist Absolventin der Falmouth University of Arts (UK) und der AKV St Joost (NL). Ihre Arbeit wurde mit dem IKOB Feminist Art Prize (2019), dem VISIO Young Talent Acquisition Prize (2020), dem zweiten Preis des Art Contest Brussels (2021) und einem Stipendium der Needcompany (2021) ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im WIELS, Brüssel; IKOB Museum für zeitgenössische Kunst, Eupen; CENTRALE | lab, Brüssel; Aspex, Portsmouth; Museum M, Leuven; Focal Point Gallery, Southend; Kunsthal Gent; Projektraum 145, Berlin; Netwerk Aalst; IMAI, Düsseldorf; M HKA, Antwerpen; CAMPO Victoria, Gent; MOMA Odess präsentiert.

Josefin Arnell

Josefin Arnell (geb. 1984, Ljusnedal, Schweden) ist Absolventin des Sandberg Instituts und ehemalige Stipendiatin der Rijksakademie van Beeldende Kunsten. Im Jahr 2018 wurde sie mit dem Theodora Niemeijer Prijs für aufstrebende Künstlerinnen in den Niederlanden ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden im Van Abbemuseum, Eindhoven, in der Galerie Lily Robert, Paris, beim 3HD Festival, Berlin, bei Auto Italia South East, London, bei der MOSCOW International Biennale for Young Art, Moskau, und in der Kunsthalle Münster gezeigt.

 

Credit: Helen Anna Flanagan & Josefin Arnell, Blood Sisters, 2020, Videostill

01.–31. März 2023

In der Serie HMKV Video des Monats stellt der HMKV im monatlichen Wechsel aktuelle Videoarbeiten internationaler Künstler*innen vor – ausgewählt von Inke Arns.

Helen Anna Flanagan & Josefin Arnell

Blood Sisters

Video, Video-Loop, 9:00Min., 2020

 
 

 



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