„Artists & Agents“ von AICA Deutschland zur Ausstellung des Jahres 2020 gekürt

Die deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands (AICA) hat die Ausstellung Artists & Agents – Performancekunst und Geheimdienste des HMKV in Kooperation mit dem Slavischen Seminar der Universität Zürich als „Ausstellung des Jahres“ 2020 ausgezeichnet. Der HMKV wird damit bereits zum dritten Mal von der AICA ausgezeichnet.

In Zeiten geschlossener Ausstellungen erreicht den HMKV eine erfreuliche Nachricht: Kunstkritiker*innen der deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands AICA haben soeben die Ausstellung Artists & Agents - Performancekunst und Geheimdienste (2019-20) des HMKV Hartware MedienKunstVerein zur "Ausstellung des Jahres" 2020 gewählt.

Gemeinsam mit dem HMKV wurden das Bauhaus Dessau (Museum des Jahres 2020) und das Brücke-Museum Berlin (Besondere Ausstellung 2020) ausgezeichnet. Die rund 200 in der deutschen AICA-Sektion zusammengeschlossenen Autor*innen, Kritiker*innen, Journalist*innen und Publizist*innen vergeben jedes Jahr drei undotierte Auszeichnungen an Museen und für einzelne besonders gelungene Kunstausstellungen.

Die am 25. Oktober 2019 in Anwesenheit vieler beteiligter Künstler*innen feierlich eröffnete Ausstellung Artists & Agents – Performancekunst und Geheimdienste rückt die Überwachung von Performancekünstler*innen durch Geheimdienste – und die vielschichtige Interaktion zwischen diesen – in den Fokus. „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung der deutschen Sektion der AICA. Es ist eine großartige Anerkennung unserer Arbeit!“, so HMKV-Direktorin Dr. Inke Arns.

Hervorgehoben wurde in der Begründung zur Auszeichnung die umfangreiche Recherche, die der internationalen Gruppenausstellung Artists & Agents zugrunde liegt: „Akademische Forschungsarbeit ist sehr wichtig“, so Inke Arns, „nur verbleibt sie leider allzu oft im akademischen Kontext. Wir haben mit dieser Ausstellung, die auch aktuelle künstlerische Arbeiten zum Thema versammelte, Forschung sichtbar und zugänglich gemacht. Das hervorragende Ausstellungsdesign von please don’t touch aus Dortmund hat maßgeblich dazu beigetragen.“

Ziel der Ausstellungsmacherinnen war es, ausgehend von dem historischen Archivmaterial aus der ehemaligen DDR und Osteuropa, die Ausstellungsbesucher*innen für aktuelle Themen und Fragestellungen zu sensibilisieren. „Die Akten, in denen sich die Arbeit der Geheimdienste materialisiert, wurden quasi zu einem Ausgangs- und Kondensationspunkt für etwas, was sich sonst nur schwer fassen lässt, gerade auch im Zeitalter digitaler Kommunikation,“ so Inke Arns.

Die Ausstellung geht aus einer Kooperation mit der Universität Zürich hervor: mit Sylvia Sasse, Professorin für Slawistik an der Universität Zürich, sowie mit Kata Krasznahorkai, die im Rahmen eines dort angesiedelten Forschungsprojektes zu Performancekunst in Osteuropa in den Geheimdienstarchiven vieler Länder recherchiert hat.

Eine Zusammenarbeit zwischen Sylvia Sasse und Inke Arns mündete schon 2017 in einer Auszeichnung: Für Sturm auf den Winterpalast – Forensik eines Bildes erhielten die Kuratorinnen, gemeinsam mit Igor Chubarov, den Justus-Bier-Preis für Kuratoren und Kuratorinnen 2018/19.

Mit Artists & Agents wurde nun schon zum dritten Mal eine Ausstellung des HMKV von der AICA prämiert: 2003 wurde games. Computerspiele von Künstler*innen und 2012 wurde Sounds Like Silence (zu 4’33‘‘ von John Cage) ausgezeichnet, jeweils in der Kategorie „Besondere Ausstellung“.

Bildnachweis: Die Kuratorinnen der Ausstellung, v. l. n. r. Kata Krasznahorkai, Inke Arns, Sylvia Sasse, in der Ausstellung „Artist & Agents – Performancekunst und Geheimdienste“, HMKV im Dortmunder U, 26.10.2019 – 19.04.2020. Foto: HMKV

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