Filme: Teknolust & Conceiving Ada

sweetSixteen

Im Rahmen der Ausstellung Computer Grrrls zeigt der HMKV ein Filmprogramm in den Kinos Schauburg und sweetSixteen in Dortmund. Der Eintritt ist frei.

Teknolust
USA/DE/GB | 2002 | 79 Min. | deutsche Fassung
Conceiving Ada
USA | 1997 | 85 Min. | englische Originalfassung

Begrüßung und Einführung: Darija Simunovic

Lynn Hershman Leeson hat nicht nur als Künstlerin, sondern auch als Filmemacherin bahnbrechende Arbeit geleistet. Mit der Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton hat sie mehrere Spielfilme gedreht, die aufgrund ihrer herausragenden Qualität und innovativen Themen auf internationalen Filmfestivals mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden.

Der erste Film »Teknolust« (2002) ist ein absurdes, amüsantes und wissenschaftlich hochaktuelles Science-Fiction-Drama über Cyber-Identitäten, Biogenetik, Geschlechtskonstruktionen und sexuelle Selbstbestimmung im Zeitalter des Internets. Der Plot entwickelt sich um die Wissenschaftlerin Rosetta Stone (Tilda Swinton), die illegal drei Klone von sich herstellt. Die künstlichen Wesen unterscheiden sich nur durch die Farbe ihrer Kleidung und leben in einem abgeschlossenen Cyberspace. Da sie zum Überleben auf die Aufnahme des männlichen Y-Chromosoms angewiesen sind, geht Ruby, die Femme Fatale unter den Klonen, regelmäßig auf Männersuche. Der sexuelle Kontakt mit Ruby führt bei ihren Liebhabern zu Impotenz sowie zu einer allergischen Reaktion, die durch ein auf Menschen übertragbares Computervirus ausgelöst wird. Mit der steigenden Zahl an infizierten Männern wird das FBI auf die Machenschaften der Klonfamilie aufmerksam und beginnt zu ermitteln.

Mit »Conceiving Ada« (1997) setzt Lynn Hershman Leeson der historischen Persönlichkeit Augusta Ada Byron King, Countess of Lovelace, ein filmisches Denkmal. Die Herzogin, besser bekannt als Ada Lovelace, war eine britische Mathematikerin und gilt heute als Urheberin des ersten Computerprogramms überhaupt. Für die Analytical Engine – eine mechanische Rechenmaschine von Charles Babbage – schrieb sie den ersten Algorithmus und legte damit den Grundstein für das Konzept der Programmiersprache.

In Hershman Leesons Spielfilm findet die in unserer Gegenwart lebende Programmiererin Emmy Coer einen Weg, mit Ada Lovelace in der Vergangenheit zu kommunizieren. Coer hat Pläne, ihr Vorbild Lovelace durch Gentechnik wieder zum Leben zu erwecken. Die von Tilda Swinton verkörperte Countess of Lovelace wird in dem Spielfilm als visionäre Pionierin dargestellt, deren Ideen durch gesellschaftliche Umstände und rigide Rollenbilder in die Schranken gewiesen werden. Hershman Leeson thematisiert die Diskriminierung von Frauen und ihre Marginalisierung in den Wissenschaften. Gleichzeitig schafft sie eine Hommage an eine historisch bedeutende Frau und ehrt sie in der Form eines Science-Fiction-Films.

Adresse:
sweetSixteen
Immermannstraße 29
44147 Dortmund

Barrierefrei – Rollstuhlfahrer*innenplätze sind im Kinosaal vorhanden

Das Computer Grrrls Filmprogramm läuft vom 19. Januar bis zum 23. Februar immer zur Prime Time am Samstagabend und bei freiem Eintritt – mit Filmen von Shu Lea Chang, Manu Luksch, Lynn Hershman Leeson und Nathalie Magnan (der die Ausstellung Computer Grrrls gewidmet ist).

Weitere Informationen: www.lynnhershman.com

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Förderer HMKV: Dortmunder U - Zentrum für Kunst und Kreativität.

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