Heimatwechsel

Dortmund | Phoenix Halle

Internationaler, studentischer Workshop
mit
Antoni Muntadas
Daniel García Andújar
Bettina Lockemann

ABSCHLUSSPRÄSENTATION: Last Talk / Heimatwechsel
9. August, 19 Uhr, PhoenixHalle Dortmund

"Heimatwechsel" ist ein internationales, 4-wöchiges Workshopangebot an Studierende der Fachbereiche Design, visuelle Kommunikation, Kunst, Medien- und Kulturwissenschaften.

Die Lehrenden sind drei international renommierte KünstlerInnen aus den USA, Spanien und Deutschland – Antoni Muntadas, Daniel García Andújar und Bettina Lockemann.

Ziel des Workshops ist die Reflexion über die Strukturen des "Öffentlichen", deren Kommunikationswege und den Möglichkeiten, in diese mit den Mitteln moderner Kommunikationstechnologie künstlerisch zu intervenieren und andere, neue Partizipationsmodelle von "Öffentlichkeiten" zu erproben.

Hintergründe

Der zentrale Ort des Workshops wird das ehemalige Reserveteillager auf dem 1998 stillgelegten Stahlwerk Phoenix West sein. Die inzwischen zur "PhoenixHalle" unbenannte Ausstellungs- und Veranstaltungshalle liegt in einem der "Zukunftsstandorte" Dortmunds, die in den nächsten Jahren zu Standorten der neuen Technologien – oder wie der östliche Teil des Stahlwerks "Phoenix Ost"– zu hochwertigen Wohnquartieren umgestaltet werden sollen.

In der Mitte der beiden Areale liegt das Zentrum des Vororts Hörde, der weder in der bisherigen Planung eine Rolle spielte, noch den radikalen Umstrukturierungen der vormaligen Industriestandorte in irgendeiner Weise folgen kann.

Der Ort – die PhoenixHalle – bietet für den Workshop den konkreten Anlass über die unterschiedlichsten Kommunikationstechnologien und deren Funktionen im Kontext eines radikalen, lokalen "Heimatwechsels" zu reflektieren.

Das Projekt

Das Projekt "Heimatwechsel" lädt drei internationale MedienkünstlerInnen dazu ein, im Rahmen eines insgesamt vierwöchigen, projektbezogenen Workshops mit StudentInnen aus NRW sowie mit internationalen StudentInnen Formen des kreativen, kritischen und subversiven Umgangs mit Neuen Medien und Technologien auf sowohl theoretische als auch praktische Weise zu entwickeln. Fokus der Workshops ist dabei außerdem die spezifische urbane und soziale Situation in Dortmund-Hörde im Hinblick auf die derzeit geplanten Entwicklungen an den Standorten Phoenix West und Phoenix Ost. Das Projekt bezieht sich darüber hinaus auf die Auseinandersetzung mit der "Kunst im öffentlichen Raum" – einem öffentlichen Raum, der längst durch die Massenmedien sowie durch die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (Internet, Mobiltelefon, Wireless Lan) geprägt ist, aber auch vermittelt wird.

Zeiträume + Lehrende

 

Teil 1

Methoden und Strategien öffentlicher Interventionen:
Leitung Antoni Muntadas, 10. - 19. Juli 2004

Antoni Muntadas (Barcelona, New York) ist einer der zentralen Künstler, die seit den späten 1960er Jahren in permanent wechselnden Kontexten (öffentlicher Raum, Fernsehen, Internet etc.) eine kritische Medienpraxis erprobt haben. Er war auf den documenten 5 und X und diversen Biennale vertreten.

Im Workshop wird er grundsätzliche, methodische und theoretische Herangehensweisen an eine interventionistische Kunstpraxis mit den StudentInnen des Workshops reflektieren und optionale Anknüpfungspunkte zwischen Theorie, Praxis und konkreter Umsetzung erörtern.

Teil 2

Subversive und partizipative Netze im virtuellen "öffentlichen" Raum: Open Source, freie Software und "Hactivism"
Leitung Daniel García Andújar, 20. Juli - 29. Juli 2004

Daniel García Andújar (Valencia) ist einer der Künstler, die seit Mitte der 1990er Jahre das Internet als Werkzeug kritischer Medienbetrachtung interventionistisch wie konstruktiv nutzen. Er ist Mitbetreiber des Servers irational.org, war u.a. an der Ausstellung net.conditions (Zentrum für Kunst und Medientechnologie) beteiligt und Preisträger der transmediale in Berlin. In 2002 setzte er mit dem Projekt "e.valencia" die Idee einer vernetzten, lokalen Kommunikationsstruktur um, die erfolgreich unterschiedlichste Interessensverbände zu einer kritischen Öffentlichkeit gegen die Willkür kommunaler Stadtteilüberplanungen zusammenführte.

Im Kontext des Workshops wird er die im ersten Teil entstandenen Ideenansätze in Relation zu den konkreten, notwendigen "Tools" mit den Studierenden weiterentwickeln. Dabei wird es im Schwerpunkt um den Zusammenhang gehen, welche Technologie, welchen Adressaten entweder durch Partizipation oder Rezeption erreicht und welche Infrastruktur hierfür nötig ist.

Teil 3

Adressierung, Partizipation, Wissensproduktion, Dokumentation
Leitung Bettina Lockemann, 30. Juli - 10. August 2004

Bettina Lockemann (Köln) ist Medienkünstlerin (Fotografie, Video, Internet), Designerin und Medientheoretikerin. Sie war unter anderem an dem Forschungsprojekt der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart zur „Visuellen Kompetenz im Medienzeitalter“ beteiligt. In ihrer umfangreichen Ausstellungspraxis verbindet sie die theoretische Seite bildnerischer Strategien mit der konkreten, künstlerischen Umsetzung.

Bettina Lockemann wird die beiden ersten Teile des Workshops aktiv begleiten. Der Schwerpunkt im dritten Teil wird die Realisation einzelner Vorhaben und deren adäquate Dokumentation, Visualisierung und Vermittlung sein.

Teil 4

Präsentationen: September 2004 (an verschiedenen Orten)

Geplant ist keine Ausstellung im eigentlichen Sinne. Die Konzentration wird auf der Dokumentation von Planungskonzepten oder der Verstetigung von infrastrukturellen Angeboten für die am Workshop Beteiligten und/oder von in den Projekten involvierten Bevölkerungsgruppen sein. Ziel der Präsentation ist es eher die „Nachricht“ über die Workshopergebnisse in die Öffentlichkeit „einsickern“ zu lassen, als selbige repräsentativ vorzuführen. Hier kann der konkrete öffentliche Raum, das Internet oder die nach wie vor sehr effektiven Print – Medien eine Rolle spielen

Wer kann teilnehmen?

Der 4-wöchige interdisziplinäre Workshop richtet sich an Studierende des Hauptstudiums aus NRW und internationalen Hochschulen der Fachbereiche visuelle Kommunikation, Medienkunst, Film/Video, Medien- und Kulturwissenschaft, Design.
Insgesamt sind 5 TeilnehmerInnen der FH Dortmund, Fachbereich Design, 5 TeilnehmerInnen von NRW Hochschulen sowie 5 weitere StudentInnen internationaler Hochschulen vorgesehen.

Ein Projekt des
hartware medien kunst verein + medien_kunst_netz dortmund

In Kooperation mit
Fachhochschule Dortmund, FB Design

Supported by
Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW
Kulturbüro Stadt Dortmund
und andere

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