Videoprogramm Städte beobachten

Dortmund | Phoenix Halle

Staedte beobachten
Teil 1: Bewegungsmelder

Zusammengestellt von Katrin Mundt (Bochum)

PHOENIX Halle Dortmund, Freitag, 15. Juli 2005, 20 Uhr

Die Videos in diesem Programm setzen sich mit der filmischen Erfassung, Manipulation und Wiedergabe von Bewegung im urbanen Raum auseinander. Sie nehmen auf je unterschiedliche Art und Weise Bezug auf die Perspektive der beobachtenden, überwachenden und analysierenden Kamera. Insbesondere spielen sie mit deren Fähigkeit, ein scheinbar neutrales Feld in einen klar definierten Handlungsraum zu transformieren und so dem Kontingenten Sinn zuzuschreiben.

Aus dem mindestens latenten Wissen um die permanente Überwachung des öffentlichen Raums ergibt sich außerdem ein eigentümlicher Dialog zwischen Apparatur und beobachtetem Subjekt. Die Kamera wird als ständiges, wenn auch scheinbar unsichtbares, Gegenüber vorausgesetzt, das zum Komplizen des eigenen Handelns wird. In den hier gezeigten Videos sind es Strategien wie die unmittelbare Adressierung dieses Gegenübers, seine Verdopplung oder aber die Unkalkulierbarkeit der Bewegung selbst, die dieses Verhältnis nachhaltig verschieben und stören.

Mark Lewis
The Pitch, GB 1997, 4 min., Video

Yael Bartana
You Could Be Lucky, NL/GB 2004, 7:30 min., Video

Seoungho Cho
Horizontal Silence, USA 2003, 8:30 min., Video

William Raban
Fergus Walking, UK 1978, 3 min., 16mm auf Video

Kristin Lucas
Host, USA 1997, 7:30 min., Video

Bureau of Inverse Technology
Suicide Box, USA 1996, 13 min., Video

Tadasu Takamine
Inertia, JAP 1998, 3 min., Video

Istvan Kantor
Barricades, CAN 1993, 11 min., Video

Staedte beobachten
Teil 2: Innenstaedte

Zusammengestellt von Katrin Mundt (Bochum)

PHOENIX Halle Dortmund, Samstag, 16. Juli 2005, 20 Uhr

Der zweite Teil des Programms wendet sich der städtischen Architektur als symbolischer Ordnung zu, die nicht nur Räume organisiert und damit bestimmte Bedingungen für Kommunikation, Bewegung und Sichtbarkeit vorgibt, sondern als formelhaft verdichtete Materie Bedeutungen transportiert. Architektur wird vorgeführt als Projektionsfläche individueller Wünsche und Obsessionen ebenso wie kollektiver Utopien und Ängste. Die Videos in diesem Programm spielen mit diesen „sprechenden“ Oberflächen. Ihre Bilder und Narrationen widersetzen sich der ordnenden Macht des urbanen „Ganzen“ und lassen das unter den Oberflächen verborgene Innere der Städte nach außen treten. Sie verwandeln reale Städte in Kulissen radikaler (Selbst-) Inszenierung, spiegeln sie in fiktionalen Stadtentwürfen und konfrontieren sie so mit ihrer eigenen Doppelbödigkeit.

Oliver Husain
Shrivel, D 2005, 8:30 min., Video

Semiconductor
Sound of Microclimates, UK/F 2004, 10 min., Video

Shelly Silver
What I’m Looking For, USA 2004, 13 min., Video

Lotte Schreiber
quadro, A/I 2002, 11 min., Video

Alvise Renzini
Grande Anarca, IT 2003, 18 min., Video

Knut Asdam
Filter City, CH/NOR 2003, 21 min., Video

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