Vortrag & Talk: Stan Douglas
Kino im Dortmunder U I Ebene 0
Stan Douglas, Luanda-Kinshasa,2013, Videostill, Courtesy of the artist, Victoria Miro and David Zwirner
Talk mit Iris Dressler & Hans D. Christ (Kurator*innen der Ausstellung Stan Douglas. Past Imperfect. Werke 1986 – 2007 (2007) & Direktor*innen des Württembergischen Kunstvereins (WKV) Stuttgart). Moderation: Dr. Inke Arns (HMKV).
Wie kaum ein anderer Künstler versteht es Stan Douglas (*1960 in Vancouver), die Erfahrungsräume von Kino und Museum gleichermaßen sinnlich und intellektuell zu erweitern. Im Zentrum nahezu all seiner Werke steht die intensive Auseinandersetzung mit einem spezifischen Ort, dessen Geschichte er mithilfe literarischer, filmischer oder musikalischer Bezüge reflektiert. Douglas war bereits dreimal auf der documenta und der Biennale von Venedig vertreten und präsentierte seine Arbeiten in zahlreichen Einzelausstellungen weltweit. In der aktuellen HMKV Ausstellung Holding Pattern – Warteschleifen und andere Loops ist seine Arbeit Luanda-Kinshasa aus dem Jahr 2013 zu sehen. In der Arbeit hat Douglas Sequenzen, die mit einer langsam kreisenden Kamera aufgenommen wurden, zu einer nahtlosen sechsstündigen Schleife zusammenfügt und erzeugt so ein hypnotisches „Dokument“ einer imaginären Jam-Session der 1970er Jahre in New Yorks legendärem Columbia 30th Street Studio.
Im Vortrag & Talk sprechen die Direktoren des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart und Gründer*innen des HMKV Iris Dressler & Hans D. Christ mit HMKV Direktorin Dr. Inke Arns über das Werk des kanadischen Künstlers. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht notwendig.
Hans D. Christ (*1963) und Iris Dressler (*1966) sind seit 2005 Direktoren des Württembergischen Kunstvereins. 1996 gründeten sie den hmkv in Dortmund, den sie bis 2004 leiteten. In Ihrer Zeit in Dortmund realisierten sie in einer Art nomadischen Prinzips Ausstellungen an unterschiedlichen Standorten, unter anderen1998 die Ausstellung „Reservate der Sehnsucht“ in der »Ruine« des Dortmunder U oder die Einzelausstellung „Muntadas. On Translation: Das Museum“ im Museum am Ostwall, 2003. Bis 1999 war ihre Arbeitsplattform das Künstlerhaus Dortmund, bevor sie in das Musik- und Kulturzentrum Güntherstraße umsiedelten. 2002–2004 koordinierten Sie den Umbau und programmierten die PhönixHalle in Dortmund-Hörde als festen Standort des hmkv. Neben der Arbeit in Dortmund gab es mehrere internationale Gastspiele als Kurator*innen unter anderem im Rahmen der „3rd Seoul International Media Art Biennale“, Seoul Museum of Art, Seoul, Südkorea. Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit wurde u.a. das EU-Forschungsprojekt und der Kongress „404 Object Not Found. Was bleibt von der Medienkunst?“ in Dortmund (2003, Zeche Zollern II/IV) und Seoul (2006) durchgeführt.
Christ und Dressler lehren regelmäßig an diversen Hochschulen und publizieren regelmäßig. Als umfangreiche wissenschaftliche Publikationen sind hier „50 Jahre nach 50 Jahre Bauhaus“, 2022, „Acts of Voicing. Über die Poetiken und Politiken der Stimme“, 2012, „Subversive Praktiken. Kunst unter Bedingungen politischer Repression. 60er–80er / Südamerika / Europa“, 2010 oder „On Difference #3. Raumpolitiken“, 2007 zu nennen.