Was bisher geschah. Erinnerungstechniken im Dokumentar- und Experimentalfilm
Dortmund | Phoenix Halle
Filme und Vorträge im Rahmen der Ausstellung nicht weit von der wirklichkeit entfernt
Kuratiert von Gudrun Sommer und Karsten Stempel
Erinnerung schrittweise
These: Was auch immer geschah erinnern wir nicht weit von der Wirklichkeit entfernt.
Wirklich? Wie kann man mit der Wirklichkeit vergleichen?
Vorschlag: Zeugen befragen, Archive aufsuchen!
Anderer Vorschlag: Die Kriminalistik! Was ergibt ihre Recherche, was leisten ihre Methoden?
Erinnerung ist Weglassen, ist Lüge, ist Behauptung, ist glaubwürdig. Erinnerung will rekonstruieren, will be- und entlasten, verheimlichen oder verschleiern.
Gegenvorschlag: Oder doch lieber die Naturwissenschaften zu Rate ziehen? Die Neurophysiologie visualisiert Hirnfunktionen, die Psychoanalyse macht dem Hirn Unbewusstes sichtbar.
Frage: Inwieweit geht Erinnern nur mich etwas an? Wenn ich weiß, was geschah, wissen die anderen es auch?
Vorschlag: Also nicht das, was geschah, sondern so, wie es bleibt. Wer kümmert sich um das Erinnern, und wer sorgt für das Vergessen?
Letzter Vorschlag: Gemeinsam herausfinden, “was bisher geschah”?
Programm
Freitag, 18. Oktober 2002
19h
Eröffnung / Einführung: Gudrun Sommer und Karsten Stempel
20h
Rew. Jan Krogsgård & Henrik Brahe, DK 1995, Beta, 3 min
Loverfilm – eine unkontrollierte Freisetzung von Information. Michael Brynntrup, D 1996, Beta, 21:30 min
Alpsee. Matthias Mueller, D 1994, 16mm, 15 min
Zwischen vier und sechs. Corinna Schnitt, D 1998, 16mm, 6 min
21:30h
The Maelstrom. Péter Fórgacs, NL 1998, Beta, 60 min
Samstag, 19. Oktober
12h
Führung durch die Ausstellung nicht weit von der wirklichkeit entfernt (Iris Dressler)
13h
Das bleibt, das kommt nie wieder. Herbert Schwarze, D 1992, 16mm, 81 min
15h
Und sahen, was zu machen war... Stephan Sachs, D 1991-1994, 16mm, 72 min
17h
Fremd geboren. Esther van Messel, CH 1997, Beta, 60 min
18h
Unser Jude. Daniel Wildmann, CH 2001, Beta, 24 min
Publikumsgespräch mit Daniel Wildmann (Berlin/Zürich)
Pause / Abendessen
21h
vergessen © Birgit Flos, Lisi Frischengruber und Gebhard Sengmüller, A 1998, VHS
Der Tag X. Jan Rehwinkel, D 2002, Beta, 5:45 min
Blight. John Smith, GB 1996, Beta, 14 min
Vacancy. Matthias Müller, D 1998, 16mm, 14 min
Sea Concrete Human. Michael Palm, A 2001, Beta, 29 min
Sonntag, 20. Oktober
13h
Merkwürdiges zur Psychologie und Pathologie des Erinnerns und Vergessens. Dr. Julius Popp, Berlin (Vortrag und Diskussion)
14h
Hostage: The Bachar Tapes. Souheil Bachar & Walid Ra'ad, USA 2000, Beta, 17 min
14:30h
Formen und Techniken des Erinnerns im Fernsehen. Dr. Rainer Vowe, Ruhr-Universität Bochum (Vortrag und Diskussion)
Credits
Veranstalter
medien_kunst_netz dortmund
> hartware > Museum am Ostwall > Kulturbüro Stadt Dortmund
FilmkuratorInnen
Gudrun Sommer
Karsten Stempel
Technik
medien_kunst_netz dortmund
Internationale Kurzfilmtage Oberhausen (IKF)
Filmothek der Jugend Oberhausen
Uwe Gorski
Besonderer Dank an
Guiseppe Gagliano, Guido Naschat, Alexandra Schneider,
Matthias Weiß, Dschoint Ventschr Zürich, Freunde der deutschen Kinemathek Berlin, KurzFilmAgentur Hamburg, Lumen Film Amsterdam, Sixpackfilm Wien
sowie den FilmemacherInnen und Referenten
Eintritt
Einzelkarte: 2,50 / 1,50 €
Dauerkarte: 15 / 10 € (inklusive Abendessen)
Gefördert durch
Kulturbüro Stadt Dortmund
Fonds Soziokultur
Filmbüro NW
Internationale Kurzfilmtage Oberhausen
Link
Filmreihe:
endstation kino & das Kommunale Kino der Stadt Bochum fragen:
"Was ist Wirklichkeit?"
weitere Infos unter: 0234-260909 und www.endstation-kino.de
Souheil Bachar & Walid Ra'ad (LB)
Michael Brynntrup (DE)
Péter Fórgacs (HU)
Jan Krogsgård & Henrik Brahe (DK)
Esther van Messel (CH)
Matthias Müller (DE)
Michael Palm (AT)
Julius Popp (DE)
Jan Rehwinkel (DE)
Stephan Sachs (DE)
Corinna Schnitt (DE)
Herbert Schwarze (DE)
John Smith (UK)
Rainer Vowe (DE)
Daniel Wildmann (CH)
Ausstellung: nicht weit von der wirklichkeit entfernt